Montag, 21. April 2014

1. Etappe - Drei Tages Runde Werratal - Altenburschla - Probstei Zella

Wir hatten nach Ostern eine Woche frei und uns eine kleine Tour durch das romantische Werratal in der Nähe von Eschwege und Treffurt vorgenommen. Da wir Freunde des Zeltens sind, ist es nicht so einfach eine schöne Tour in Deutschland zu finden, die Zeltplätze in realisierbaren Entfernungen als Etappenziele ermöglicht.
Zum Saisonstart sollte die Strecke auch nicht allzu anstrengend sein. Nun sind wir privat öfters in der Gegend und dabei ist uns dieses wunderschöne Tal im Zentrum Deutschlands durch seine Ursprünglichkeit abseits der bekannteren Wanderstrecken aufgefallen. Überall am Weg kann man, wenn man genau hinsieht, noch die Hinterlassenschaften der deutschen Teilung finden und sich daran freuen, wie schön frei wir heute leben und wandern können.
Start war heute der Campingplatz in Altenburschla, der irgendwie passend von einem sehr netten Niederländer betrieben wird. Der Platz war wieder erwarten zu Ostern nicht voll ausgebucht und der gute Mann bot uns an unser Wohnmobil während der Wanderung unentgeltlich auf dem Platz zu parken. Die Waschgelegenheiten waren zwar rustikal aber sehr sauber und unser Stellplatz lag direkt an der schönen Werra.
Die Wanderung startete am späten Morgen stromaufwärts der Werra in Richtung alter Bahnhof Großburschla. Angekommen im Dorf Heldra hätten wir schön in der dortigen Herberge pausieren können. Da unser ausgiebiges Frühstück jedoch noch nicht allzu lange zurück lag, machten wir eine  Trinkpause auf der Pausenbank im Dorfzentrum und bewunderten die gut erhaltenen Fachwerkhäuser. Etwas unromantisch und langsam immer aufdringlicher drangen die Klänge von Staubsauger und Heavy Metal an unsere zarten Ohren (Der freie Ostermontag wurde hier anscheinend auch zu ausgiebigen Auto - Putzattacken genutzt.) Das Getöse vertrieb uns schnell weiter in Richtung Werra. Nach ungefähr einem Kilometer wurde die Werra auf einer Brücke überquert, die bis zum Herbst 1989 Teil der DDR - Grenzanlagen war. Später wurde sie von Denkmalschützern vor der Verschrottung gerettet und wieder dort an Ort und Stelle errichtet. Endlich mal ein nützliches Denkmal. Denn so kamen wir vollkommen trockenen Fußes in Thüringen an.
Auf dem alten Kollonenweg ging es bis in den Wald und dann recht steil bergauf bis zu einem Wanderrastplatz. Wir hielten uns links auf dem Schotterweg bergab bis zur nächsten Strasse. Nachdem die Bundesstrasse auf ca. 50m überquert wurde, ging es auf Feldwegen bis zum Werra- Radweg, der uns nach Falken führte. Kurz vor Falken querten wir wieder die Werra und hätten auch dort in einer netten Gastwirtschaft pausieren können. Auch diese Pause haben wir uns gespart, denn wir hatten ja Brote dabei. Wir sind weiter stromaufwärts der Werra bis zur Probstei Zella gewandert. 
Dort auf dem Zeltplatz war es recht voll und ich hätte uns beinahe Fälschlicherweise auf der angrenzenden Pferdekoppel ein lauschiges Zeltplätzchen besorgt. Doch Britta hat aufgepasst und so ging noch mal alles gut und die großen braunen Tiere konnten uns nichts antun. Denn sie waren innerhalb des Elektrozauns und wir beobachteten sie von  draußen und das war auch gut so. Nach ausgiebiger Körperpflege in leider nicht sehr sauberen Duschkabinen haben wir uns in der Gaststätte mit echten Thüringer Klössen ausgiebig gestärkt. So wurde die Strecke bis zum Zelt am Ende des Platzes länger als gedacht. Müde vom der ersten Etappe und vom Essen fielen wir in unser luftiges Zeltbett und bereuten sehr schnell, dass auf unserer Packliste die guten, gelben Ohrstöpsel fehlten. Denn einige Campingfreunde hatten leider noch lange Redebedarf und mit zunehmenden Alkoholpegel der Camper ließ ihre Gehörleistung nach. Dieses natürliche Manko glichen die Redner durch erhöhte Redelautstärke aus. Sehr zu unserem Leidwesen. Ich schlief trotzdem schnell aufgrund des gut wirkenden Schlafmittels 'Köstritzer Schwarzbier' ein. Doch Britta kennt sich nun perfekt mit so allerlei nützlichen Campergeschichten aus.
Schade das es keine schalldämmende Zelte gibt. :-( In diesem Moment wären wir im Kaufrausch gewesen....


Die Strecke der heutigen Etappe Strecke findet Ihr bei GPSIES: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=udxnxnhfmbxxanan

Zeltplatz in Altenburschla an der Werra

Trinkpause in Heldra

Blaue Brücke über die Werra

Rastplatz


Thomas Müntzer Kanzel, von hier sprach der Bauernführer zu seinen Kohorden

Der Zelter und das Zelt

Ländlich, sittlich - Große Tiere auf Tuchfühlung


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